Was ist TOS?

TOS steht als Abkürzung für das Thoracic-Outlet-Syndrom, das ein undifferenzierter Sammelbegriff aller Beschwerdebilder ist, bei denen im oberen Brustkorb (Thorax) Nerven oder Blutgefäße (Arterien und/oder Venen) durch mechanischen Druck geschädigt bzw. beeinträchtigt werden.

Ist die  V. subclavia betroffen, spricht man auch von einem Thoracic-Inlet-Syndrom (TIS).

Die häufigsten Engpässe entstehen dabei zwischen Schultergürtel und Halsansatz (Skalenus-Syndrom, Halsrippensyndrom), zwischen Schlüsselbein und erster Rippe (Kostaklavikular-Syndrom) sowie zwischen dem kleinen Brustmuskel und dem Rabenschnabelfortsatz (knöcherner Vorsprung des Schulterblattes). Letzteres wird auch als Hyperabduktions-Syndrom oder Pectoralis-minor-Syndrom bezeichnet.

Ursachen für solche Engpässe können sein:

  • eine angeborene Enge im kostaclavikulären Raum
  • zusätzliche Rippen, die von den Halswirbeln ausgehen
    (sogenannte „Halsrippen“)
  • zusätzliche Bandstrukturen
  • vergrößerte Muskelmasse (z.B. durch Gewichttraining)
  • schlecht verheilte Knochenbrüche (z.B. des Schlüsselbeines)
  • Tumore
  • Traumata
  • Haltungsfehler
  • u.a.

Die Ursachenfindung gestaltet sich oft schwierig und ist meist langwierig, da die Symptome bei TOS sehr vielfältig sein können. Teilweise ist auch gar keine eindeutige Ursache auszumachen, da mehrere Faktoren zusammenspielen („Teufelskreislauf“).

All das bedeutet wiederum für die Betroffenen einen oft langen Leidensweg bei Diagnosefindung und Behandlung.