Übernahme durch die Krankenkasse

Forum TOS – Wir helfen uns :-) Übernahme durch die Krankenkasse

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  • #959
    Mella Fi
    Teilnehmer

    Hallo zusammen 🙂
    Ich habe im Januar diesen Jahres die Diagnose vaskuläres TOS mit unterer Plexusreizung beidseitig erhalten. Begonnen hat das ganze etwa vor 6 Jahren mit Schmerzen im rechten Handgelenk und im Nacken/Schulterbereich. Alle Ärzte erklärten das mit HWS-Problemen, Tennisarm u.ä.
    Ich denke ihr kennt das 🙁
    Nun gehe ich seit Februar zur KG und zwischenzeitlich war es auch besser. Allerdings will die Krankenkasse keine langfristige Verordnung genehmigen mit der Begründung TOS ist nicht im Leistungskatalog enthalten. Widerspruch habe ich eingelegt. Hat einer von euch da Erfahrungen?

    Leider hatte ich im August 19 einen schweren Herzinfarkt und bin daher nun bereits 9 Monate krank geschrieben. Erst wegen des Infaktes, nun wegen TOS. Ein Reha-Antrag wegen TOS habe ich bereits gestellt, aber die Bearbeitung wird wohl noch dauern.
    Ein Termin bei Dr.Dollinger in Berlin steht noch aus, ist dank Corona alles nicht so einfach

    #960
    Andrasta
    Administrator

    Hallo Mella Fi,

    schön, dass du uns hier gefunden hast! Du hast ja auch schon recht lange mit deinen Beschwerden zu kämpfen. 🙁 Bei mir fing es auch im Handgelenk an und wanderte dann immer höher.
    Hoffentlich geht es bei dir mit der „richtigen“ Diagnose für dich jetzt vorwärts. *Daumen drück*

    Was genau meinst du mit „langfristiger Verordnung“? Eine sogenannte „Langzeitverordnung“?
    1. ist TOS sehr wohl im Leistungskatalog enthalten. Es hat den ICD-10-Code G54.0 und ich bekomme schon seit Jahren von meiner gesetzlichen KK sowohl KG als auch Ergotherapie als auch Elektrotherapie. Bei den Ergo-Verordnungen ist das bei mir der Indikationsschlüssel SB2. Bei der Physiotherapie glaube ich, dass es EX3 ist.
    2. Es gibt für jeden Schlüssel einen „Regelfall“. Das kann man alles im Heilmittelkatalog nachlesen. Bei SB2 sind es beispielsweise 20 Einheiten. Danach kann der Arzt „außerhalb des Regelfalles“ ankreuzen. Das ist unbegrenzt. Der Arzt muss unten auf der Verordnung nur eine entprechende Begründung eintragen. Natürlich kann es da sein, dass die KK irgendwann skeptisch wird, ob das wirklich so lange notwendig ist, aber damit hatte ich glücklicherweise bisher nie Probleme.
    3. Eine „Langzeitverordnung“ kann man beantragen. Dann gelten die Heilmittel für 1 Jahr definitiv als genehmigt. Trotzdem muss man sich regelmäßig Verordnungen holen. Da kommen dann in dem bewilligten Jahr aber keine Rückfragen von der KK. Langzeitverordnungen werden oft abgelehnt (bei mir auch). Die KK antworten dann aber auch, dass man ja trotzdem Verordnungen „außerhalb des Regelfalles“ bekommen kann. Es kann dann halt sein, dass die KK bei vielen Verordnungen irgendwann Rückfragen stellt (auch dem Arzt gegenüber wegen der Wirtschaftlichkeit). Allerdings muss das nicht sein. Wie gesagt, man kann auch jahrelang problemlos Verordnungen außerhalb des Regelfalles bekommen.
    Falls also dein Antrag ein Antrag auf Langzeitverordnung war, dann stress dich nicht, sondern lass dir weiter „außerhalb des Regelfalles“ verordnen.
    Falls die KK aber deine Verordnung außerhalb des Regelfalles ablehnt, dann kämpf, denn die Begründung, dass das bei TOS nicht ginge, ist Schwachsinn!

    Hinsichtlich Reha-Antrag wegen TOS kann ich dir nur begrenzt Hoffnung machen. Als Anschlussheilbehandlung nach einer OP kann man Glück haben. Allerdings ist TOS bei der KK tatsächlich nicht „im klassischen Katalog“. Wenn du dann aber noch Nebendiagnosen hast, kann das funktionieren. Ich hatte damals nach der OP Krampfanfälle (wahrscheinlich von den Medikamenten). Daher habe ich eine neurologische Reha bekommen. Das war auch gut! Die kannten in der Reha zwar kein TOS, aber die Therapeuten haben sich sehr engagiert und ich habe viel Einzeltherapie (Ergo, Physio, Physikalische) bekommen. Ich habe aber gehört, dass andere mit TOS (oft als Nebendiagnosen kombiniert mit HWS-Problemen o.ä.) nach vielen Jahren Kampf und Widersprüchen dann eine orthopädische Reha oder (wie bei mir vor der TOS-Diagnose) eine psychosomatische Reha wegen eines „chronischen Schmerzsyndroms“ bekommen haben. Die waren nicht sehr hilfreich. Zumindest ist nur der Eindruck, den ich bisher vom Hörensagen bekommen habe und von meiner eigenen Erfahrung. Natürlich hängt das auch vom individuellen Krankheitsbild und von der Reha-Einrichtung ab. Daher will ich das nicht pauschalisieren.

    Ja, Corona bringt viele Schwierigkeiten mit sich. Ich hoffe, dass du bald zu Dr. Dollinger gehen kannst. Ich war vor 3 Jahren bei ihm und er war echt super! 🙂

    Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.
    Bei weiteren Fragen melde dich gerne.

    Viele Grüße und ganz viel Durchhaltevermögen wünscht
    Andrasta

    • Diese Antwort wurde vor 5 Jahren, 6 Monaten von Andrasta geändert.
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